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Die Hungerburgbahn war eine Standseilbahn in Innsbruck (Tirol, Österreich), die vom Rundgemälde (572 m ü. NN) im Stadtteil Saggen zur Hungerburg (858 m ü. NN) führte. Die Bahn wurde von Ing. Josef Riehl geplant und verkehrte von 1906 bis zum 8. Dezember 2005.
Der denkmalgeschützte Stampfbeton-Viadukt unterhalb der Bergstation hat eine Länge von 160 Metern und eine durchschnittliche Höhe von 12 Metern. Er führt über 15 Bögen mit einer lichten Weite von 6 Metern. Von der Talstation führt eine als Stahlkonstruktion erbaute und ebenfalls denkmalgeschützte Brücke über den Inn. 1987 wurde eine Haltestelle für den nahe gelegenen Alpenzoo eröffnet, die allerdings etwas unterhalb der Streckenmitte (Ausweiche) liegt. Bei Bedienung dieser Haltestelle musste der höher gelegene Wagen warten.
Die Hungerburgbahn erschloß mit der Nordkettenbahn die Nordkette (Seegrube und das Hafelekar) und diente zum Teil als öffentliches Verkehrsmittel von den höher gelegenen Wohngebieten der Hungerburg in das Zentrum. Die Hungerburg ist ein Stadtteil, der um die Jahrhundertwende von Sebastian Kandler als touristisches Zentrum gegründet wurde.
Die Höhendifferenz der Hungerburgbahn betrug 286 m, die Streckenlänge ist 840 m. Sie hatte Spurweite 1.000 mm und Schienen nach dem Riggenbachschen System. Die größte Neigung betrug 48 %, es konnten bis zu 92 Personen pro Kabine befördert werden mit einer Fahrgeschwindigkeit von 2 m/s. Mit dem ursprünglichem 90 PS-Wechselstrommotor von 1906 betrug die Fahrzeit 11 Minuten, pro Stunde konnten 300 Personen befördert werden. Von 1957-1958 wurde die Bahn grundlegend überholt und der alte Wechselstromantrieb durch einen Gleichstromantrieb von 260 PS ersetzt.
Der Neubau der Bahn bzw. deren Entfernung wurde bereits seit den Vierzigerjahren diskutiert. Damals wurde vom Gauleiter Hofer die Entfernung des störenden (!) Rundgemäldes und der Stahlbrücke der Hungerburgbahn angestrebt.
In den siebziger Jahren wurde von Stadtrat Knoll die im Volksmund "Knollmetro" geannnte unteridische Standseilbahn direkt vom Saggen auf die Seegrube beworben. Es folgten weiter Projekte - wie z. B. die "Golden Line" eine Art schienengebundene Umlaufbahn eines Zillertaler Seibahnunternehmens. Dieses und anderer erwogene Projekte sind jedoch in Innsbruck stark umstritten, da bis jetzt keine nachweisbare Verbesserung der Verkehrsanbindung der Hungerburg durch die Planungen erzielt werden konnte.
Derzeit ist ein Neubau in Umsetzung mit einer altstadtnäheren Einstiegsstelle beim Kongresshaus und einer teilweise unterirdischen Trassenführung. Die renommierte Architektin Zaha Hadid, die in Innsbruck schon die Bergiselschanze 17 geplant hat, konnte mit ihrem Projekt einen ausgeschriebenen Wettbewerb gewinnen. Das Projekt wird als Public Private Partnership finanziert und realisiert, indem zwischen der Stadt und der Baufirma Strabag Errichtungskosten aufgeteilt werden. Der Unternehmer betreibt die Bahn in einem limitierten Zeitraum. Die Anlagen fallen danach an die Stadt zurück.
Nach den veröffentlichten Plänen soll die Streckenführung unterirdisch beim Kongresshaus beginnen, mit einem 372 m langen Tunnel dem Rennweg folgen und bei der Zwischenstation Löwenhaus wieder an die Oberfläche kommen. Nach Überquerung des Inns mit einer 242 m langen Brücke mit zwei Pfeilern führt die Trasse ein Stück weit am St. Nikolauser Innufer oberirdisch entlang, um dann in den 445 m langen Weiherburgtunnel zu münden. Ab der Zwischenstation Alpenzoo führt die Strecke oberirdisch auf einer 462 m langen Stahlbetonbrücke und mündet kurz vor der Bergstation in die alte Trasse.
Die Bahn wird vorwiegend touristisch genutzt, da sie im Stadtverkehr nur wenig verkehrlichen Nutzen hat. Hauptsächlich hofft man auf Einnahmen durch den Kongresstourismus. Deshalb bildet auch die Bahn mit Kongresshaus, Tiefgaragen und Busparkplätzen im Bereich der Sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Universität eine organisatorische Einheit - während sie von den ÖPNV-Achsen der Stadt ca. einen halben Kilometer entfernt ist.
Die Bahn sollte auch dem ÖPNV zwischen Stadt und Hungerburg dienen. Leider ist aber die Anbindung sowohl in der Stadt als auch auf der Hungerburg zu abgelegen, da die Bahn zwischen 500 m und 1 km östlich der Wohnsiedlungen am Abhang der Hungerburg verläuft und von diesen, wie auch vom Alpenzoo, durch die stark zergliederte Topographie getrennt ist. Darum ist es auch strittig, ob die Stadt zusätzliche Verkehrsdienstverträge (Abendverkehr) mit dem Unternehmen abschließen soll.
Am 2. Dezember 2005 fand der Spatenstich für das Neubauprojekt, das im Jahr 2007 fertiggestellt werden soll, statt. Letzter Betriebstag der alten Bahn war der 8. Dezember 2005.
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